Hand
Vielfältige Erkrankungen der Hand können bei uns in einem hochspezialisierten, eingespielten Team effektiv behandelt werden. Dabei kommen modernste Operations- und Behandlungstechniken zum Einsatz. Die Eingriffe an der Hand werden in der Regel unter mikrochirurgischen Gesichtspunkten ausgeführt.
Im Regelfall werden die unten aufgeführten Operationen ambulant erbracht.
Im Einzelfall wird praeoperativ in einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten entschieden, ob der Eingriff ambulant sinnvoll durchführbar ist (z.B. bei gravierenden internistischen Erkrankungen oder kritischer sozialer Anamnese, komplexen Eingriffen etc.).
Zur Sicherung des Heilerfolges wird von uns eine enge Kooperation mit den zuweisenden Ärzten und/oder Hausärzten angestrebt.
Zu den in unserer Praxisklinik behandelbaren Erkrankungen der Hand gehören u.a.:
Entzündliche Veränderungen an der Hand können unbehandelt zu Zerstörungen der Sehnen und Gelenke führen. Vorrangiges Ziel eines operativen Eingriffes ist es deshalb, diese Strukturen zu retten und die Funktion der Hand so lange als möglich zu erhalten.
Nicht selten finden sich jedoch bereits ausgeprägte Gelenkdestruktionen oder Sehnenrupturen, die entsprechend versorgt werden müssen, um die Handfunktion wiederherzustellen oder zumindest zu verbessern. Ein zerstörtes Finger- oder Handgelenk z.B. kann in funktionell günstiger Stellung versteift oder durch ein Kunstgelenk ersetzt werden.
Im Einzelfall muß entschieden werden, ob - je nach Komplexität des Eingriffes – die OP ambulant sinnvoll durchführbar ist.
Beispiel einer rheumatischen Handdeformität
Beispiel einer Versorgung mit Kunstgelenken
Beispiel einer rheumatischen Entzündung der Beugesehnen im Karpalkanal mit beginnender Zerstörung der Beugesehnen
Beispiel einer Schwanenhalsdeformität
Beispiel einer operativen SHD-Versorgung, beidseits: 1 Jahr nach Korrektur einer Schwanenhalsfehlstellung, links zusätzlich: 1 Woche nach Implantation von Kunstgelenken
Beispiel einer fortgeschrittenen Handgelenksdestruktion, die mittels einer Teilarthrodese stabilisiert wurde, wodurch zumindest mittelfristig einer endoprothetischen Versorgung bzw. Totalversteifung des Handgelenkes vorgebeugt werden konnte
Zu den degenerativen Gelenkveränderungen zählen z.B. die nicht primär entzündlichen Arthrosen. Auch diese können – ähnlich der rheumatischen Destruktion – zu Fehlstellungen und schmerzhaften Funktionsbehinderungen der Hand führen.
Beispiel einer arthrosebedingten Fehlstellung des Ringfingers mit veralteter Luxation
Beispiel einer Implantation eines Kunstgelenkes aus Titan
Zu den bekanntesten Erkrankungen der Sehne und der Sehnenscheide gehört sicherlich der sogenannte schnellende Finger. Aber auch andere krankhafte Prozesse wie z.B. Entzündungen, Verwachsungen, Ganglien und Sehnenscheidentumore können zu einer erheblichen Funktionsbehinderung der Hand führen.
Beispiel einer massiven Sehnenscheidenentzündung der Beugesehnen
Neben frischen Sehnenverletzungen können auch ältere Läsionen wie z.B. verletzungsbedingte Verwachsungen operativ angegangen werden. Läßt sich eine Sehne nicht mehr primär nähen, so kommen sogenannte motorische Ersatzoperationen zur Anwendung. Dabei werden gesunde Sehnen oder Anteile von Sehnen in das Verletzungsgebiet transferiert, um die verlorengegangene Funktion wiederherzustellen. Grundsätzlich muß allerdings gesagt werden, daß Sekundäreingriffe prognostisch schwieriger einzustufen sind als die Versorgung frischer Verletzungen. Der postoperative physiotherapeutische Aufwand ist beträchtlich. Im Einzelfall muß entschieden werden, ob ein ambulantes Vorgehen sinnvoll ist.
Beispiel einer älteren Beugesehnenverletzung am Kleinfinger mit Zerstörung des Sehnengleitgewebes
Beispiel einer Versorgung mit aufwendiger Wiederherstellung von Sehne und Sehnenscheide
Ziel der Operation muss die möglichst vollständige Entfernung des kranken Gewebes unter größtmöglicher Schonung der umliegenden gesunden Strukturen und Erhalt oder Wiederherstellung der Funktion der Hand sein.
Beispiel eines Weichteiltumors am Unterarm
Beispiel eines Weichteiltumors im Karpalkanal
Beispiel eines Weichteiltumors im Fingerbereich
Das bekannteste periphere Nervenengpaßsyndrom ist das Karpaltunnelsyndrom (KTS oder CTS). Aber auch andere Kompressionssyndrome gehören zu dieser Gruppe, wie z.B. das Sulcus-ulnaris-Syndrom (Einengung des Ellennerven am Ellbogen), das Supinatorsyndrom oder das Pronator-teres-Syndrom, um nur einige zu nennen. Um einer Dauerschädigung mit Lähmungen und Sensibilitätsverlust des Armes oder der Hand vorzubeugen, sollte ein eindeutiges Nervenkompressionssyndrom relativ bald einer operativen Therapie zugeführt werden. Nur ein rechtzeitiges Vorgehen kann eine dauerhafte Beeinträchtigung verhindern.
Bei Verdacht auf ein peripheres Nervenengpasssyndrom der Hand sollte vor einer Operation ein Neurologe konsultiert werden, um die Diagnose messtechnisch zu sichern.
Beispiel einer Einengung des Ellennerven am Ellbogen durch eine angeborene Muskelanlage vor und nach der operativen Dekompression
Das praeoperative Bild (links) zeigt bereits einen deutlichen Muskelschwund der Handbinnenmuskulatur.
Beispiel eines Karpaltunnelsyndroms mit Einengung des Mittelnerven im Karpalkanal und bereits fortgeschrittenem Schwund der Daumenballenmuskulatur
Die Dupuytren‘sche Kontraktur ist eine Erkrankung der unter der Haut gelegenen Bindegewebsplatte, deren Ursache bis heute nicht eindeutig bekannt ist. Sie wird in vier Stadien eingeteilt. Die Erkrankung verläuft typischerweise schubartig und kann unter Umständen über Jahre in einem Stadium verharren. Manchmal findet sich auch eine rasante Progredienz, die ein operatives Vorgehen erforderlich macht. Auch eine deutliche Funktionsbehinderung stellt eine OP-Indikation dar.
Grundsätzlich sollten alle Eingriffe in der Handfläche und am Finger unter Vergrößerung von einem in der Mikrochirurgie versierten Handchirurgen vorgenommen werden.
Der Eingriff darf nicht unterschätzt werden. Je nach Ausprägung kann die postoperative Heilphase einen relativ langen Zeitraum beanspruchen.
Bei Rezidiv-/Revisionseingriffen ist aus forensischen Gründen ein OP-Mikroskop vorzuhalten, so daß solche Eingriffe i.d.R. in einer bettenführenden stationären handchirurgischen Einrichtung durchgeführt werden sollten.
Beispiele einer Dupuytren‘schen Kontraktur, Stadium IV (links) und Stadium III (rechts)
Beispiel einer operativen Versorgung einer Dupuytren‘schen Kontraktur mit vollständiger Entfernung der kontrakten Bindegewebsplatte
Beispiel einer operativ behandelten Dupuytren‘schen Kontraktur im Stadium IV; rechts: 1 Jahr nach Operation, links: 1 Woche postoperativ